Als Leserin oder Leser dieses Blogs bist du ein Einhorn 🦄 – denn du bist etwas ganz Besonderes! Du bist bereit dazu dich neben deinen beruflichen und privaten Verpflichtungen in der Reserve der Bundeswehr zu engagieren – oder zumindest interessierst du dich dafür. Du hast erkannt, dass die Wehrfähigkeit Deutschlands eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und das verdient Respekt! Glücklicherweise bist du nicht alleine, denn wir könnten gemeinsam einen ganzen Einhorn-Ponyhof eröffnen. Doch leider leben wir nicht in einer perfekten Welt – denn dann bräuchten wir keine phantastischen Wesen, wie Einhörner. Stattdessen herrscht in Europa Krieg – nicht nur in den Nachrichten und in den Sozialen Netzwerken – sondern eine knappe Tagesreise mit dem Auto entfernt. Es ist folglich logisch, dass man sich als deutscher Staatsbürger damit auseinandersetzt und mehr wissen möchte über unsere Landesverteidigung, ja sogar vielleicht, wie man sich selbst einbringen kann. – Sorry für den Clickbait, Einhornfans!

Wer auf Ungedient.de unterwegs ist, dem wird früher oder später ein Formular angezeigt und die Möglichkeit geboten sich als “Interessent am Heimatschutz” zu melden. Diese Daten werden, mit dem ausdrücklichen Einverständnis des Nutzers, an die Bundeswehr übergeben – konkret an die Projektgruppe „antreten.jetzt“ des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr (TFK).

Interessierte am Heimatschutz bzw. der Territorialen Reserve sind zumeist Ungediente, welche sich auch ohne Vorerfahrung oder Vordienstgrad informieren und zum Reservisten der Bundeswehr ausbilden lassen möchten. Auf den bürokratischen Prozess und die Hürden habe ich auf diesem Blog oft genug hingewiesen und ich denke, dass diese auch mittlerweile hinlänglich bekannt sind, sodass ich an dieser Stelle kein “Erwartungsmanagement” betreiben muss.

Kümmern und Begleiten

Stattdessen möchte ich auf die Arbeit der Projektgruppe „antreten.jetzt“ eingehen, welche, allen Widrigkeiten zum Trotz, ein beispielloses Kümmern betreibt. Interessierte werden zunächst zu einer virtuellen Informationsveranstaltung eingeladen. Diese finden in regelmäßigen Abständen in den Abendstunden statt – sodass das Angebot insbesondere für Berufstätige niedrigschwellig ist. Bei den Infoterminen erfahren Interessierte die wichtigsten Grundlagen zum Heimatschutz und können sich während oder nach der Veranstaltung mit persönlichen Fragen zu Wort melden – beispielsweise zum Thema Arbeitgeber.

Immer an der Seite der Bewerbenden

Nach der virtuellen Veranstaltung erhalten die Teilnehmer eine kurze Abfrage-E-Mail, in der man sein Interesse an der Reserve unterstreichen oder weitere Fragen vorbringen kann. Ist man sich sicher, dass man den Bewerbungsprozess fortsetzen möchte folgt dann der nächste Schritt: die Projektgruppe fordert grundsätzliche Informationen an und übermittelt den Datenbestand an das Bundesamt für Personal der Bundeswehr (BAPersBw). Das Amt wiederum verteilt dann die Datensätze an die regionalen Karrierecenter, welche dann das Bewerbungsverfahren vorantreiben und das Assessment vornehmen.
Während des gesamten Bewerbungsprozesses ist und bleibt die Projektgruppe „antreten.jetzt“ für die Interessierten erreichbar und es wird auf eventuelle Fragen zeitnah reagiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass man beispielsweise auch nachhaken kann, wenn man schon längere Zeit nichts gehört hat. Folglich ist die Projektgruppe nicht nur eine Anlaufstelle, sondern kümmert sich auch engagiert um den nachgelagerten Prozess.

Neben dem transparenten Onboarding der Interessierten befasst sich die Projektgruppe auch mit weiteren Themen z.B. dem Abbau von komplexen Prozessen und bürokratischen Hürden, wie von der Politik, insbesondere unserem Verteidigungsminister, regelmäßig gefordert wird.

Mein Tipp
Aufgrund der Strukturreform der Bundeswehr und des Heimatschutzes ist weiterhin unklar, wie das Angebot für Ungediente in den kommenden Jahren gestaltet wird. Der leider nur bedingt aussagekräftige Ausbildungsatlas bietet einen kleinen Ein- bzw. Ausblick. Es bleibt zu hoffen, dass es auch in Zukunft eine zentrale Anlaufstelle geben wird.

522

Allein über diesen Blog haben 522 Menschen Ihr Interesse am Heimatschutz bzw. der Territorialen Reserve bekundet und wurden bzw. werden durch die Projektgruppe des TerrFüKdoBw „antreten.jetzt“ betreut und informiert. Zum Großteil handelt es sich hierbei um ungediente Staatsbürger die dem gesamtgesellschaftlichen Auftrag nachkommen möchten und sich für die Wehrfähigkeit Deutschlands einsetzen wollen. (Seit dem 11.11.2023 entspricht dies im Durchschnitt ~2 Interessierten pro Tag.)

Die Anzahl an Interessierten, welche über die Landingpage antreten.jetzt direkt eingegangen sind, ist selbstredend um ein Vielfaches höher – jedoch nicht öffentlich.

Jetzt bist du dran!

Hast du dich bereits bei „antreten.jetzt“ als Interessent gemeldet? Wie waren deine Erfahrungen? Schreib’ es in die Kommentare oder melde dich über das folgende Formular an, wenn du weitere Informationen über den Heimatschutz erhalten möchtest:

antreten

UPDATE

Im Sommer 2023 wurde die Projektgruppe „antreten.jetzt“ des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr (TerrFüKdoBw) ins Leben gerufen. Neben vielen anderen Aufgaben werden durch die Projektgruppe Bewerber betreut und Bewerbungsprozesse analysiert - und das vor allem durch „Kümmern“! Wenn du also eine individuellere Betreuung und Begleitung bei deiner Bewerbung wünschst, dann kannst du hier deine E-Mail-Adresse hinterlassen und man wird sich mit dir in Verbindung setzen.

Fast Lane

Status
DSGVO-Bw

Mein Tipp
Die Projektgruppe “antreten.jetzt” besteht übrigens fast ausschließlich aus Reservisten und ein paar davon sind auch ehemalige Ungediente. Sie wissen also aus eigener Erfahrung nur zu gut, wo der Schuh drückt und welche Fragen die Bewerberinnen und Bewerber bewegen.

Titelbild
© Midjourney / eigene Montage

Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist seitdem in einer Heimatschutzkompanie beordert. Er arbeitet als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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