Nach deiner Ausbildung stehen dir die Wege innerhalb der Reserve offen. Grundsätzlich kannst du zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten wählen: Allgemeine, Territoriale oder Truppenreserve. Entscheide dich, was am besten zu deiner persönlichen (beruflichen und privaten) Lebenssituation passt und wo deine Interessen liegen. Du möchtest der Bundeswehr verbunden bleiben, Solidarität zeigen und Kameradschaft pflegen, hast aber nur gelegentlich Zeit, dich zu engagieren? Dann kannst du dich in der „Allgemeinen Reserve“ einbringen, zum Beispiel im Reservistenverband. Hast du etwas mehr Zeit und möchtest ab und zu üben, dann bist du in der „Territorialen Reserve“ richtig, insbesondere bei den Heimatschutzkompanien. Willst du noch tiefer einsteigen, ist ein Dienstposten in der Truppenreserve, z.B. in einem Ergänzungstruppenteil, eine gute Möglichkeit.
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Allgemeine Reserve
Personalpotential für langfristigen Aufwuchs
Die Allgemeine Reserve umfasst die Gesamtheit aller nicht beorderten Reservistinnen und Reservisten, die sich ggf. in der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit sowie in den Verbänden und Kameradschaften der Reserve engagieren.
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Territoriale Reserve
Territoriale Verbindungs-, Unterstützungs- und Sicherungsaufgaben
Als Teil der Streitkräftebasis wird die Territoriale Reserve für gebietsbezogene Verbindungs-, Sicherungs- und Unterstützungsaufgaben eingesetzt. Ihre Aufgabe ist die Entlastung der aktiven Truppe im Heimatschutz.
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Truppenreserve
Personelle Unterstützung der Organisationsbereiche
Aufgabe der Truppenreserve ist die Unterstützung der aktiven Truppe als integraler Bestandteil ihrer Strukturen und damit die Verstärkung im gesamten Aufgabenspektrum. Die Truppenreserve umfasst Ergänzungstruppenteile von der Teileinheit bis zum Bataillon sowie Einzeldienstposten.
Was ist eine „Beorderung“?
Die sogenannte Beorderung, also die Einplanung von Reservisten auf Dienstposten der Verstärkungs- oder Personalreserve, ist die Grundlage für eine Karriere in der Reserve. Die Beorderung erfolgt im Personalwirtschaftssystem der Bundeswehr. Das heißt, potenzielle Reservistinnen und Reservisten, die die Voraussetzungen für die Besetzung eines Dienstpostens erfüllen und diesen im Rahmen des Reservistendienstes besetzen können, lassen sich freiwillig für die Ableistung eines Reservistendienstes einplanen. Die Beorderung dient als Mittel der Personalführung und ist grundsätzlich Grundlage für regelmäßige Reservedienstleistungen sowie Voraussetzung für Beförderungen nach dem Grundsatz: „Der Dienstgrad folgt dem Dienstposten“. (Mehr zum Thema Beförderungen hier.)
Was ist die „Verstärkungsreserve“?
Der Verstärkungsreserve (VstkgRes)Verstärkungsreserve gehören alle Reservistinnen und Reservisten an, die in den Streitkräften auf Dienstposten beordert sind. (Siehe oben: [2] Territoriale Reserve und [3] Truppenreserve.) Zur Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft benötigt die Bundeswehr Reservisten auf „Strukturgebundenen Dienstposten“.
Was ist die „Personalreserve“?
Im Gegensatz zur Verstärkungsreserve sind die Dienstposten nicht strukturgebunden. Sie werden auch als Spiegeldienstposten bezeichnet und sind eine planerische Vorsorgemaßnahme um temporäre Ausfälle zu kompensieren. (Dienstposten können auch mehrfach gespiegelt werden.)
Allgemeine Reserve bezeichnet die Gesamtheit aller nicht beorderten Reservistinnen und Reservisten. Die wehrrechtlich Verfügbaren stellen das Aufwuchspotential der Streitkräfte dar.
Ergänzungstruppenteile dienen der Verstärkung aktiver Verbände und Großverbände und sind grundsätzlich wie vergleichbare aktive Truppenteile strukturiert und ausgerüstet. Sie bilden damit die Basis für den kurzfristigen Fähigkeitsaufwuchs.
Feldersatztruppenteile halten Reservistinnen und Reservisten zur schnellen personellen Ergänzung bereit.
Organisationsbereich ist eine Untergliederung im nachgeordneten Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung. Militärische Organisationsbereiche sind beispielsweise die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis, Cyber- und Informationsraum sowie das Territoriale Führungskommando mit seinen Landeskommandos.
Die Personalreserve umfasst die Gesamtheit der nicht strukturgebundenen Dienstposten. Sie ist eine planerische Vorsorge zur Kompensation von Personalausfällen, insbesondere zur Deckung eines temporär erhöhten Bedarfs und zur Aufrechterhaltung bzw. Erhöhung der personellen Einsatzbereitschaft.
Die Territoriale Reserve wird für territoriale Verbindungs-, Unterstützungs- und Sicherungsaufgaben eingesetzt.
Die Truppenreserve dient der personellen Unterstützung in allen Organisationsbereichen. Sie umfasst Ergänzungs- und Feldersatztruppenteile sowie Einzeldienstposten der Verstärkungsreserve und der Personalreserve.
Die Verstärkungsreserve umfasst die Gesamtheit aller Beorderten auf strukturgebundenen Dienstposten. Sie dient der Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft.
Erklärungen anhand der .loyal Ausgabe 24/1
Bei der Truppenreserve hab ich bis jetzt hierzu nichts gefunden. Angenommen die Ausbildung für Ungediente wird erfolgreich abgeschlossen und ich habe Zeit und Lust mich bei der Ergänzungstruppe einzubringen. Da fehlt ja dann die jeweilige Spezialausbildung (bsp. Pionier, Jäger usw.). Kann sowas trotz Vollzeitjob nachgeholt werden? Die Eignung dafür natürlich vorausgesetzt.
Moin Mike. Grundsätzlich ja, allerdings muss ein entsprechender Lehrgang auch angeboten werden. Dies ist aber unabhängig von deiner Grundausbildung und gilt für alle Reservisten gleichermaßen. Beispielsweise kannst du dich auch als ehemaliger Ungedienter zum Ladeschütze fortbilden – immer vorausgesetzt, dass der entsprechende Lehrgang angeboten wird. Wenn du hier bereits konkrete Vorstellungen hast, dann empfehle ich dir direkt bei der Einheit anzufragen, aber auch der Heimatschutz hat viel zu bieten – da wird dir erst einmal nicht langweilig werden… Die Lehrgänge sind teilweiße mit deinem Zivilleben verträglich und in Blöcken.
Hallo,
Erst mal Dank und Respekt für diese sehr gut gemachte Internetseite.
Ich bin unbeorderter OG der Reserve (ehem. W12er) und beschäftige mich seit einiger zeit damit wieder aktiver in der Reserve zu werden. Den Hinweis zum Marktplatz zu Link&Learn wollte ich dazu direkt aufgreifen und war gespannt ob das mit meiner 30 Jahre alten PK von 1994 noch klappt. Und was soll ich sagen: Es geht! Ich bin dann noch 1-2 Schritte weiter gekommen, dann aber leider an den Einschränkungen aufgrund aktuellen Sicherheitslage gescheitert, dass unbeorderte Reservisten sich nicht ohne Kontaktaufnahme mit dem zuständigen FwRes „durchregistrieren“ können. Dafür habe ich Verständnis und es ist ein Grund mehr mal endlich mit dem FwRes am bei mir um die Ecke befindlichen Lkdo RLP Kontakt aufzunehmen, aber irgendwie auch Schade, dass ich nicht direkt schon niederschwellig „loslegen“ konnte.
Moin Kamerad, ich freue mich dass dir mein Blog die Tür ein Stück weit öffnen konnte. Wenn du magst dann wende dich gerne auch an antreten.jetzt@bundeswehr.org – hier geht es eben genau um diesen einfachen Einstieg den du suchst!