In diesem Artikel erfährst du, warum ich Ungedienten eine Mitgliedschaft in einer Reservistenkameradschaft empfehle und wie man überhaupt Mitglied wird.

Warum als Ungedienter Mitglied einer RK werden?

Als Mitglied einer Reservistenkameradschaft bekommst du vielleicht zum ersten Mal Kontakt zu (aktiven und ehemaligen) Angehörigen der Bundeswehr und kannst dich austauschen. Du wirst auf Fettnäpfchen hingewiesen und bekommst Tipps rund um den Kasernenalltag. Außerdem vergrößerst du dein Netzwerk (was wichtig ist!) und dir wird natürlich eine großartige Möglichkeit geboten, dich vielfältig zu engagieren und weiterzubilden (z.B. bei SiPol-Vorträgen). Sehr viele Veranstaltungen sind auch für Zivilisten bzw. Ungediente, also Fördermitglieder und Gäste, zugänglich.

Eine passende Reservistenkameradschaft finden

Die Website des Reservistenverbandes verfügt über eine Suchfunktion, hierüber findet man zahlreiche Kameradschaften. Eigentlich gibt es in jeder Region eine mehr oder weniger aktive RK, an die man sich mit einer freundlichen E-Mail oder einem Anruf wenden kann. Manchmal haben diese auch eine eigene Homepage, so dass man sich vorab schon mal ein Bild machen kann. – Fairerweise muss man sagen, dass es sich bei einigen Kameradschaften um „Altherrenstammtische“ handelt. Ich bin auch schon auf eine Kameradschaft gestoßen, die ich in ihrem öffentlichen Auftreten für bedenklich halte. Kurzum: Man muss sich schon ein bisschen Zeit bei der Suche nehmen und nicht jede alteingesessene Gruppe ist auch besonders offen für Ungediente.
Ich hatte das große Glück, wie auch viele andere, mit denen ich gesprochen habe und eine RK in meiner Region gefunden, die aktiv ist, meinen Vorstellungen entspricht und auch fest auf dem demokratischen Fundament steht, auf dem sie stehen sollte. Falls du keine RK in deiner Region findest, dann schaue dich mal bei den Reservistenarbeitsgemeinschaften (RAG) um, auch hier gibt es einige digitale, deutschlandweite Angebote. – Wenn du möchtest dann informiere dich auf unserem Discord-Server: hier sind Reservisten aus ganz Deutschland vertreten, die sicherlich auch eine Kameradschaft in deiner Nähe kennen und empfehlen können.

Mitgliedschaft im Reservistenverband

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. setzt sich für die Belange der Reservisten ein. Die meisten Reservistenkameradschaften sind dem Verband angeschlossen und auch dein LKdo arbeitet eng mit dem VdRBw zusammen. Die Mitgliedschaft ist optional bzw. freiwillig, aber als Mitglied erhält man automatisch Einladungen zu Veranstaltungen des Verbandes (VVAG) und den dienstlichen Veranstaltungen der Bundeswehr (DVAG), sowie die Zeitschrift „.loyal“. Mit 30 Euro im Jahr ist man dabei. Ein überschaubarer Betrag für eine gute Sache, wie ich finde.

Reservistenverband Deutschland

Mitgliedschaftsantrag

Zunächst öffnet man die Website des Reservistenverbandes und klickt auf den Button „Mitglied werden“. Mitglied kann jeder werden, man muss weder Soldat noch Reservist sein. (Dementsprechend kann man im Antrag auch die Felder mit Dienstgrad, Truppengattung etc. leer lassen).
Je nach aktueller Auslastung der Mitarbeiter des e.V. kann es ein paar Wochen dauern, bis der Antrag auf Mitgliedschaft genehmigt ist und man seinen Mitgliedsausweis und seine Mitgliedsnummer erhält. Natürlich ist es auch möglich, schon früher bei der RK aktiv zu werden. Fördermitglieder werden vor der Aufnahme in die RK überprüft. (Wenn man demokratische Werte hat, sollte das jedoch eine reine Formsache sein).

Titelbild / Grafiken
© Eigene Montagen

Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist seitdem in einer Heimatschutzkompanie beordert. Er arbeitet als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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