Was ist nun eigentlich Sache? – Diese Frage stellen sich derzeit viele Interessenten. Auch das große Medienecho, das die Reserve derzeit erfährt, trägt dazu bei, dass sich immer mehr Ungediente für das Ausbildungsprogramm interessieren.

Wie ist der aktuelle Sachstand?

(22.04.2025, 12:00 Uhr) Das Heer teilt mit, dass die Ausbildungskapazitäten nach 2026 nicht sichergestellt werden können – auch nicht im Rahmen der Heimatschutzkompanien, da diese aller Voraussicht nach den Auftrag erhalten werden die „neuen Wehrdienstleistenden“ auszubilden. Somit ist das Heer und die seit kurzem unterstellten Heimatschutzregimenter bzw. -kompanien raus als potentielle Ausbilder. Wer macht es also? Das Kompentenzzentrum für Reservistenangelegenheiten (KompZRes) hat wiederholt betont, dass die Ausbildung – auch in den kommenden Jahren – fortgesetzt werden soll. Das Streitkräfteamt, welches für die unbeorderte Reservistenarbeit verantwortlich ist, wird nun wohl versuchen ein „Konstrukt“ zu erarbeiten, welches die Ausbildung in Zukunft sicherstellt. Über die Feldwebel für Reservistenangelegenheiten (FwRes) oder doch die Landeskommandos (LKdo)? Bislang weiterhin unklar. Auch ist unklar, wohin man sich als Interessent derzeit wenden kann. Möglicherweise an den FwRes? Anfragen aus der Community an die verantwortlichen Stellen bleiben seit Wochen unbeantwortet. Das Büro der Wehrbeauftragten teilt mit, dass man eine Überprüfung eingeleitet hat.

Ursprüngliche Meldung:

Gute Nachrichten für alle Interessierten an der Ausbildung Ungediente: Sie wird auch nach 2025 weitergeführt! Das wurde jüngst in einer öffentlichen Online-Veranstaltung des Heimatschutzregiments 2 bestätigt. Die klare Aussage aus dem Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten (KompZRes):

„Die Ausbildung ist fortzuführen.“

Auch künftig wird die Ausbildung an verschiedenen Standorten fortgesetzt werden – unter den Fittichen des KompZRes. Einer (aber nicht, wie zunächst befürchtet, der einzige) der geplanten Ausbildungsstandorte ist Appen in Schleswig-Holstein. Weitere Orte werden folgen – welche ist bislang unklar. Appen alleine wird dem Zustrom an Bewerbern jedenfalls nicht standhalten können. Wie viele Auszubildenden wird man künftig, deutschlandweit, pro Jahrgang aufnehmen? Viele Fragen bleiben vorerst offen.

Warum ist die Fortsetzung wichtig?

Die Ausbildung Ungediente ist eine essenzielle Maßnahme, um die Reserve zu stärken und neue Interessierte für die Landes- und Bündnisverteidigung zu gewinnen. Ohne dieses Format würde es erheblich schwieriger, ausreichend Personal für die Reserve zu mobilisieren – besonders im Hinblick auf die steigenden sicherheitspolitischen Herausforderungen.

Warum nicht zum Heer?

Die Spekulationen, dass sich das Heer nicht für die Ausbildung Ungedienter begeistern kann, scheinen sich zu bestätigen. Dies ist schade, da die Reservistinnen und Reservisten bislang insbesondere dem Heimatschutz bzw. dem Heer zugute kamen. Möglicherweise wird aber gerade dies in Zukunft aufgeweicht, sodass auch andere Bereiche (z.B. CIR und SAN) profitieren können.

Wir sind „gewollt“!

Wichtigste Botschaft des Tages ist, dass die Ausbildung für Ungediente (auch politisch) gewollt ist und irgendwie weitergeführt wird. Dies ist wohl in erster Linie Generalmajor Hoppe und seinem Vorgänger Generalleutnant Laubenthal zu verdanken, die direkten „Einfluss“ auf das KompZRes haben, und auch Minister Pistorius hat sich zum Ausbildungsprogramm bekannt.

Bitte seht vorerst von Bewerbungen an das KompZRes ab. Es bleibt abzuwarten, wie genau die Umsetzung aussehen wird. Wichtig ist aber: Die Ausbildung für Ungediente bleibt uns künftig erhalten – und das ist ein starkes Signal für die Reserve und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands.

Wir bleiben dran und halten euch auf dem Laufenden!

  • Aktualisiert am 13.02.2025 – Appen wird nicht der einzige Standort sein.
  • Aktualisiert am 05.03.2025 – KompZRes unterstreicht Fortsetzung.
  • Aktualisiert am 22.04.2025 – Immer noch keine neueren Infos.

Titelbild
© eigene Montage

Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist mittlerweile in der 5./HSchRgt 3 beordert. Er arbeitete als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. 2025 wurde er Vorsitzender der Reservistenarbeitsgemeinschaft Drohne MO. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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