In den letzten Jahren haben wir erlebt, dass Krisen auch in Deutschland kein abstraktes Szenario mehr sind: Überschwemmungen, Stromausfälle, Cyberangriffe, Pandemien – und ein Krieg mitten in Europa. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ruft in seiner aktuellen Broschüre „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ dazu auf, sich selbst und seine Familie auf den Ernstfall vorzubereiten.

👉 Hier kannst du die Broschüre direkt herunterladen.

Vorsorge ist keine Panikmache

Deutschland gilt als eines der sichersten Länder der Welt. Doch auch bei uns kann der Alltag plötzlich zum Stillstand kommen: Strom weg, Wasser weg, Heizung aus, Internet tot.
In solchen Momenten entscheidet Vorbereitung über Gelassenheit.

Wer 10 Tage lang selbst für Wasser, Nahrung, Medikamente und Information sorgen kann,

  • hilft sich selbst,
  • schützt seine Familie
  • und entlastet die Einsatz- und Rettungskräfte, die sich dann auf jene konzentrieren können, die tatsächlich Hilfe brauchen.

So wird aus Selbstschutz Solidarität.

Vorsorge-Tipps

Vorrat anlegen:
2 Liter Wasser pro Person und Tag, haltbare Lebensmittel für 10 Tage.

Hausapotheke auffrischen:
Schmerzmittel, Wundversorgung, persönliche Medikamente.

Notgepäck bereitstellen:
Kleidung, Dokumente, Powerbank, Bargeld, Hygieneartikel.

Informiert bleiben:
Radio, Warn-App NINA, Telefonnummern auf Papier.

Sicher handeln:
Rauchmelder prüfen, Fluchtwege kennen, Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen.

Mit Ängsten umgehen:
Bewegung, Gespräche, Ruhepausen – auch mentale Stärke ist Teil der Vorsorge.

Unsere Gesellschaft funktioniert, weil viele Einzelne Verantwortung übernehmen – für sich, ihre Mitmenschen und das Gemeinwesen.
Sich selbst vorzubereiten heißt also nicht egoistisch sein, sondern ein Teil der Lösung zu werden.
Es bedeutet, im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben, Panik zu vermeiden und andere zu unterstützen.

Das BBK bringt es auf den Punkt:

„Vorbereitung zahlt sich aus – sie hilft Ihnen, ruhiger zu bleiben, sich selbst zu versorgen und Rettungskräfte zu entlasten.“

Genau dieses Denken prägt auch die Bundeswehr und insbesondere ihre Reserve. Auch dort geht es um Vorsorge, Selbstschutz, Kameradschaft und Durchhaltefähigkeit.

Reservistinnen und Reservisten trainieren regelmäßig für Lagen, in denen Eigenverantwortung, Improvisation und Ruhe gefragt sind. Die „zivile Notfallvorsorge“ und der militärische Auftrag der Reserve sind zwei Seiten derselben Medaille: Beide tragen dazu bei, die Resilienz unseres Landes zu stärken.

Jeder Haushalt, der vorbereitet ist, jede Bürgerin und jeder Bürger, der weiß, was im Notfall zu tun ist, trägt ein Stück zur Gesamtverteidigungsfähigkeit Deutschlands bei – ganz im Sinne der „Kriegstüchtigkeit“, zu der auch die Zivilbevölkerung gehört.

Notfallvorsorge ist kein Hobby für Prepper, sondern Ausdruck von Mündigkeit und Gemeinschaftssinn. Ob du Reservist bist, Familienvater, Studentin oder Nachbarin – wer vorbereitet ist, hilft nicht nur sich selbst, sondern auch anderen.

Mach mit!

Bilder
© Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), eigene Montagen

Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist mittlerweile in der 5./HSchRgt 3 beordert. Er arbeitete als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. 2025 wurde er Vorsitzender der Reservistenarbeitsgemeinschaft Drohne MO. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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