Chestrigs sind der praxisnahe Gegenentwurf zum dienstlichen Koppeltragegestell. Sie können mit und ohne Schutzplatte getragen werden und bieten durch das Molle-System vielfältigere und individuellere Möglichkeiten als die klassische, oft verhasste, Lochkoppel. Durch das künftigen Ausstattungssoll ist eine Anschaffung eines eigenen Chestrigs nicht mehr erforderlich. Derzeit wird das privat beschaffte Gurtzeug in der Regel von der Kompanieführung geduldet, weil es schlichtweg zweckmäßiger ist. Viele Kameradinnen und Kameraden setzen auf das individuell anpassbare und erweiterbare System, weil es in vielen Situationen genutzt werden kann.
Wohingegen das Chestrig in verschiedensten Modellen und mit unterschiedlichsten Addons, wie Magazintaschen, Abwurfsack etc., zur Verfügung steht ist der Kauf von Schutzplatten, welche eingeschoben werden können, ein teures Vorhaben (noch dazu sind die Platten für Zivilisten i.d.R. nicht zugänglich).
Chestrigs sind ideal für viele Übungsvorhaben. Allerdings können sie bei gewissen Ausbildungseinheiten nur bedingt genutzt werden, weil die wenigsten Reservisten über freigegebene Platten verfügen (oder das Rig keine Platten aufnehmen kann). Was man beim Thema der selbst zugelegten Ausrüstung immer beachten muss: im Falle eines Unfalls kann es äußerst unangenehm werden, wenn man Material trägt, das vom Dienstherren nicht zugelassen wurden.
…wie Chestrig – Effiziente Ausrüstungslösung: Schnell abwerfen, Hände frei behalten! Mehr:
Chestrig vs Plattenträger
Chestrig
- Hauptfunktion: Ein Chestrig dient hauptsächlich dazu, Ausrüstung wie Magazine, Funkgeräte, Verbandszeug, und andere taktische Gegenstände griffbereit am Körper zu tragen. Er bietet keine direkte Schutzfunktion.
- Design: Chestrigs sind leichter und flexibler als Plattenträger. Sie bestehen meist aus Gurten und Taschen, die über der Brust getragen werden. Der Rückenbereich bleibt oft frei, was mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht und das Tragen über längere Zeit komfortabler macht.
- Verwendung: Sie werden oft in Situationen verwendet, in denen Mobilität und die Notwendigkeit schnellen Zugriffs auf Ausrüstung wichtiger sind als ballistischer Schutz. Beispielsweise bei Patrouillen oder leichten Operationen, bei denen kein schwerer Körperschutz erforderlich ist.
Plattenträger
- Hauptfunktion: Der Plattenträger ist in erster Linie für den ballistischen Schutz konzipiert. Er enthält Taschen, in die Schutzplatten (ballistische Platten) eingefügt werden, die den Träger vor Kugeln und anderen Projektilen schützen sollen.
- Design: Plattenträger sind robuster und schwerer als Chestrigs, da sie Schutzplatten aufnehmen müssen. Sie bieten in der Regel Schutz für den Brust- und Rückenbereich, manchmal auch seitlichen Schutz, je nach Modell und Plattenkonfiguration.
- Verwendung: Plattenträger werden in gefährlicheren Umgebungen eingesetzt, in denen der Schutz vor Beschuss wichtig ist, wie zum Beispiel bei militärischen Kampfeinsätzen oder Polizei-Sondereinsätzen. Sie haben oft auch Taschen und Halterungen für Ausrüstung, sodass sie eine ähnliche Funktion wie ein Chestrig übernehmen können, jedoch mit zusätzlichem Schutz.
Es kommt auf den richtigen Balanceakt zwischen Schutz, Mobilität und Ausrüstungsmanagement an… und was der Dienstherr gestattet!
Kann man das Chestrig auch auf dem Plattenträger tragen? – Grundsätzlich denkbar. Besonders wenn zusätzliche Ausrüstung „am Mann“ benötigt wird. Es hängt aber stark vom Auftrag, den persönlichen Präferenzen und den Vorgaben der Führung ab. Meist ist es effektiver, Ausrüstung direkt am Plattenträger zu befestigen, wenn man den Schutz benötigt, um Gewicht und Masse zu reduzieren.
Chestrig Varianten
Es gibt zahlreiche Chestrigs auf dem Markt. Im angemessenen Preissegment befinden sich die oben gezeigten Beispiele von Tasmanian Tiger, welche allerdings nur mit vormontierten Magazintaschen und nicht in Flecktarn verfügbar sind. Das zweiteilige Lindnerhof Chestrig in der HL-Version, mit Zipper in der Mitte, ist hingegen komplett leer und muss noch mit zusätzlichen Taschen bestückt werden. Das ermöglicht natürlich noch mehr Individualität – allerdings auch zu einem höheren Preis. Am besten mit erfahrenen Kameraden austauschen und mit eigenen Erfahrungen ergänzen.
Das ist natürlich nicht der einzige Bundeswehr-Begriff zu diesem Buchstaben.
Welcher ist dir wichtig? Schreibe ihn in die Kommentare!