Mit „Meine Reserve“ startet die Bundeswehr eine App, die Alarmierung, Verfügbarkeitsmeldung und Heranziehung von Reservistinnen und Reservisten erstmals konsequent digital abbildet. Für beorderte Reservisten ist das ein Meilenstein.

Bisher liefen viele Prozesse rund um die Reserve analog: Postwege, Formulare, manuelle Rückmeldungen. „Meine Reserve“ bündelt das in einer Anwendung – von der Push-Alarmierung über die digitale Verfügbarkeitsabfrage bis zur Heranziehung. Erste Erprobungen im Rahmen von Übungen wie National Guardian zeigten bereits: Das Prinzip funktioniert – und beschleunigt Abläufe spürbar.🔔 Alarmierung per Push: Einsatzinfos (Meldeort, Zeitraum, Kurzbeschreibung) kommen direkt aufs Smartphone.

  • ✅ Verfügbarkeitsmeldung in der App: „Ja/Nein“ mit wenigen Klicks – Rückläufe sind im Meldekopf sofort sichtbar.
  • 📄 Digitale Dokumente: Heranziehungsunterlagen und Bescheinigungen sollen schrittweise digital bereitgestellt werden.
  • 🛠️ Stammdatenpflege: Anschrift & Kontaktdaten aktuell halten – ohne Papier, ohne Medienbruch.
  • 🗂️ Perspektive Stellenbörse: Reservedienste zentral finden – ein längst fälliger Baustein der Reserve-Digitalisierung.

Download & weiterführende Infos

App Store: „Meine Reserve“
Google Play: „Meine Reserve“
Die App wird schrittweise erweitert. Ziel ist eine zentrale Kommunikationsplattform zwischen Bundeswehr und Reserve – von Alarmierung bis Verwaltung.

Für Unbeorderte bzw. ungediente Interessierte / Bewerber bietet die App „Meine Reserve“ noch keinen Zugang.

Ich sehe in der App „Meine Reserve“ einen längst überfälligen Schritt – und gleichzeitig einen Prüfstein dafür, ob Digitalisierung in der Bundeswehr wirklich gelebt werden kann. Wer in den letzten Jahren in der Reserve unterwegs war, weiß, wie träge und undynamisch viele Prozesse sind: Informationen zu Übungen, Heranziehungsbescheide per Post, unausfüllbare PDF-Formulare etc. Wenn man ehrlich ist, spiegelt das oft nicht den Anspruch wider, den die Bundeswehr an Einsatzbereitschaft und Reaktionsfähigkeit stellt.

Weniger Papierkram – hoffentlich!
Wenn Alarmierungen, Heranziehungen und Rückmeldungen künftig digital erfolgen, bedeutet das: schnellere Abläufe, weniger Reibungsverluste, mehr Klarheit – und letztlich eine Reserve, die tatsächlich im 21. Jahrhundert ankommt. Man merkt, dass die App in Teilen ein Prototyp ist – sie wird wachsen müssen. Aber genau das ist entscheidend: Dass sie nicht ein weiteres isoliertes IT-Projekt bleibt, sondern Teil eines echten Kulturwandels wird. Denn Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug, das Vertrauen, Transparenz und Effizienz schafft – wenn es richtig umgesetzt wird.

Für mich persönlich ist die App ein Symbol dafür, dass sich die Reserve endlich ernsthaft modernisiert und auch eine gewisse Relevanz zugesprochen bekommt.

Die Zeit wird es zeigen…

  1. Akzeptanz & Nutzung:
    Onboarding & Schulung sind entscheidend.
  2. Datenschutz & Sicherheit:
    Bei privaten Endgeräten ja immer so ein Thema…
  3. Ausfallsicherheit:
    Was wenn das Mobilfunknetz versagt?
  4. Schnittstellen:
    Anbindungen an alle Systeme müssen stehen…
  5. Usability:
    Intuitiv, zugänglich für jede Altersgruppe.
Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist mittlerweile in der 5./HSchRgt 3 beordert. Er arbeitete als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. 2025 wurde er Vorsitzender der Reservistenarbeitsgemeinschaft Drohne MO. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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