Soldatinnen und Soldaten sind Repräsentanten des Staates. Sie bestimmen durch ihr Auftreten in Uniform und ihr korrektes Aussehen, wie die Bundeswehr und Deutschland in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Deshalb muss dort die Freiheit zur individuellen Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes gegenüber der sichtbaren Einbindung in die militärische Gemeinschaft zurücktreten.

Haare

Für Reservisten gilt, wie für alle Soldaten: Die Frisur muss sauber und gepflegt sein. Und sie darf die Funktionalität deiner Kopfbedeckung (z.B. Gefechtshelm) und deiner Ausrüstung nicht beeinträchtigen. Du darfst also zum Beispiel keine Irokesen-, Ornamentschnitte oder Sidecuts tragen. Haarfärbungen und Tönungen, also auch einzelne Haarpartien wie Strähnchen, müssen natürlich aussehen.

  • Soldaten müssen kurze Haare haben. Ohren und Augen dürfen nicht bedeckt sein. Das Haar muss so getragen werden, dass es bei aufrechter Kopfhaltung die Uniform und den Hemdkragen nicht berührt.
  • Soldatinnen dürfen ihre Haare nicht so tragen, dass sie die Augen bedecken. Haare, die bei aufrechter Körper- und Kopfhaltung die Schulter berühren würden, müssen hinten komplett gezopft oder am Rücken oder im Nacken gesteckt getragen werden. Dabei sollten Form und Farbe der Haarspangen/Bänder eher dezent sein.

Bart und Fingernägel

Wenn du einen Bart hast, solltest du ihn regelmäßig stutzen und pflegen. Wenn du dir einen Bart wachsen lassen willst, musst du das während deines Urlaubs bzw. vor oder nach der Ausbildung machen. (Solltest du über einen Truppenausweis verfügen so muss das Passbild möglicherweise aktualisiert werden.) Und natürlich gilt auch hier: dein Bart darf die Funktionalität der militärischen Ausrüstung (z.B. ABC-Schutzmaske) nicht behindern. Soldatinnen und Soldaten halten ihre Fingernägel so kurz, dass die uneingeschränkte Ausübung des Dienstes gewährleistet ist. Farbige Lacke und Verzierungen (Glitzer, Strass, Nagelpiercings oder Bilder) sind nicht erlaubt. Klarlack ist aber okay.

Brillen, Kosmetik, Schmuck, Tattoos und Piercings

Sehhilfen und Sonnenbrillen sind in Farbe und Form dezent zu halten. (Das Tragen von Sonnenbrillen kann zur Wahrung der Einheitlichkeit des Anzuges untersagt werden.) Kontaktlinsen dürfen nur farblos benutzt werden. Die Schutzbrille darf nur zum Kampfanzug getragen werden. Für Soldatinnen und Soldaten ist pflegende und abdeckende Kosmetik erlaubt. Dekoratives wie Lippenstift, Make-up, Lidschatten und Wimperntusche ist für Soldatinnen nur in dezenter und natürlich wirkender Form und Farbgebung gestattet. Soldatinnen und Soldaten dürfen dezenten Schmuck tragen, wenn sie folgende Regeln einhalten: Insgesamt darf man zwei Fingerringe, Manschettenknöpfe und Krawattennadeln tragen. (Bonus für Soldatinnen: ein dezenter Ohrstecker pro Ohr.) Das Tragen von Schmuck ist nicht erlaubt, wenn man zum Beispiel Geländedienst, Hindernisbahn, Formaldienst oder Sport hat. Tattoos dürfen keine diskriminierenden und/oder pornografische Botschaften transportieren. Piercings dürfen die körperliche Leistungsfähigkeit nicht einschränken und die Bedienung von Waffen, Geräten und Ausrüstung nicht beeinträchtigen. Wenn du einen Tunnel in deinem Ohrläppchen hast, sind diese nur erlaubt, wenn sie durch eine hautfarbene Abdeckung bis zu einem Durchmesser von 15 mm (1-Cent-Münze) vollständig abgedeckt werden. Schmuckimplantate, einschließlich Magnetimplantate, sind am ganzen Körper nicht erlaubt. (Die Zulässigkeit bestimmter Körpermodifikationen und Bemalungen entbindet nicht von der soldatischen Pflicht zur Gesunderhaltung.)

Mein Tipp
Auch für Reservistinnen und Reservisten gelten diese Vorschriften, wenn sie sich im Dienst befinden. Auf das Tragen von Accessoires, Schmuck und Sonnenbrillen sollte in der Grundausbildung verzichtet werden! Weitere Infos und Details findest du mit dem Begriff A-2630/1 bei einer Suchmaschine deiner Wahl.

Titelbild
© Eigene Montage / Shutterstock

Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist seitdem in einer Heimatschutzkompanie beordert. Er arbeitet als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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