„Pic – or it didn’t happen!“ Lange galt ein Foto als Beweis, als Abbild der Realität. In analogen Zeiten waren Bilder nur schwer zu manipulieren, beispielsweise durch die Wahl des Ausschnittes, also dem Weglassen eines gewissen Kontextes, oder die Platzierung zusätzlicher Gegenstände vor Ort. Ein Nachträgliches Bearbeiten der Bilder war jedoch weitestgehend den Profis vorbehalten.

Mit digitalen Bildbearbeitungsprogrammen fällt es heutzutage natürlich sehr leicht Bilder zu manipulieren. Für das bloße Auge sind diese Retuschen kaum zu sehen. Wie kann man also heute noch glauben was man sieht? Wie kann man sich vor Fakes schützen?

Da ich gerne Bilder bearbeite bin ich mal in die Rolle von Photoshop-Philipp geschlüpft und habe einige Szene manipuliert. Hierbei habe ich es nicht auf die Spitze getrieben, sondern die Bilder auf einem „durchschnittlichen Niveau“ retuschiert.

Mit der geeigneten Software und wenigen Mouseclicks kann ein Bild einfach und schnell manipuliert werden.

Spätestens seit Adobe Photoshop in der Version von Juni 2023 (Beta) neue AI-Features implementiert hat, kann die künstliche Intelligenz spielendleicht eingesetzt werden. Das rechte Bild wurde in der linken Bildhälfte deutlich erweitert und um einen Pool ergänzt – innerhalb von wenigen Sekunden. Die KI hat selbstverständlich ihre Grenzen, doch selbst die Reflektionen im Wasser wirken echt. Auch das Bild unten zeigt die Stärken und Schwächen der künstlichen Intelligenz von Photoshop.

Forensically ist ein kostenloses Online-Tool, welches Manipulationen an Fotos aufdecken kann. Es wurde vom Schweizer Jonas Wagner entwickelt wurde. (Die Bilder werden übrigens nicht auf den Server hochgeladen, was ein zusätzlicher Mehrwert ist.)

In einer kurzen YouTube-Einführung erklärt der Autor, wie man die besten Erfolge erzielen kann. Einfach Forensically ausprobieren und die Welt ein bisschen klarer sehen! Ich würde mich über einen Kommentar freuen, wenn du eine Retusche aufgedeckt hast.

  1. Bild – Originalfoto,
    gepixelte Gesicherter
  2. Bild – Manipuliertes Bild,
    das Foto wurde retuschiert
  3. Bild – Noise Analysis,
    das Rauschen wird verstärkt
  4. Bild – Clone Detection,
    doppelte Pixelcluster sichtbar

Bilder zum Vergrößern anklicken.

Mit einer bildgebenden KI beispielsweise von Midjourney öffnen sich weitere Perspektiven und Möglichkeiten. So wurde das Bild rechts komplett von der künstlichen Intelligenz erschaffen. Der Midjourney-Bot erhielt lediglich einen Befehl… – Mitunter können diese Bilder sehr realistisch wirken.

Bilder
© Verband der Reservisten der Deutschen Bundes­wehr e. V., Benjamin Vorhölter / eigene Retusche / Forensically // Midjourney

Daniel absolvierte die Ausbildung für Ungediente 2023 in Rheinland-Pfalz und ist seitdem in einer Heimatschutzkompanie beordert. Er arbeitet als Reservistendienstleistender in einer Projektgruppe des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und engagiert sich als einer von zwei Beauftragten der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr für die Ausbildung Ungediente. Daniel ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

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