Mit einer Wegeskizze kann man seine eigene Route grob planen. Skizzen sind immer wieder anzufertigen, sei es von der eigenen Umgebung, Stellungen oder für einen Marsch. Soldaten nutzen hierfür sogenannte Meldeblöcke auf deren Rückseite sich ein Raster befindet.
Was auf einer Karte nie fehlen darf ist der Nordpfeil. Typisch sind zudem Symbole, wie z.B. Tannenwald („Spitzbäume“ im Südwald), Laubwald („Kugelbäume“ im Nordwald), Bahnlinien, Flüsse, Ortschaften etc. Eine Übersicht vieler gängiger Symbole findest du z.B. im Reibert. Du kannst dir jedoch auch Markierungen selbst ausdenken und dann in einer Legende beschreiben. Achte darauf, dass die Karte immer mit dem aktuellen Datum versehen ist und die nicht verwendeten Maßstäbe (im Zweifelsfall alle) durchgestrichen sind. Das Beispiel oben beschreibt einen kurzen Fußweg vom Südwald (x) in den Nordwald (o).
Du kannst dir diese Meldeblockvorlage herunterladen (beachte beim Ausdrucken, dass das Endformat nicht DIN A4 ist). Die heißbegehrten Meldeblöcke erhältst du auch immer wieder bei Veranstaltungen des Reservistenverbandes.
Außerdem hast du immer dabei: 6B-(Fall-)Bleistift, Radiergummi und Spitzer. (Farbstifte und ein Metalllineal sind optional.)
Was bringt uns eine solche Skizze? Sie ist klein, handlich und immer mit dabei, denn nicht jeder Soldat verfügt über die passenden Karten. Außerdem ermöglicht eine solche Skizze einen Abstraktionsgrad bzw. eine Reduktion auf relevante Informationen. Zusätzliche, für die Lage wichtige Informationen, können zudem leicht ergänzt werden – z.B. die linke und rechte Grenze einer Stellung. Was man wohl auch nicht vergessen darf: ein kleiner Zettel ist im Fall der Fälle schneller vernichtet als eine Landkarte.
Wenn die Orientierung auf einem Marsch oder einer Streife nicht, wie im Beispiel oben, anhand von festen Wegen oder markanten Objekten (z.B. Kapelle, Windrad) erfolgt, dann nutzt man neben den Entfernungsangaben die Marschkompasszahl. Um einen beliebigen Punkt in Abhängigkeit von unserem Ausgangspunkt zu beschreiben benötigen wir: Richtung und Entfernung. Für die Richtung nutzen wir den Kompass – doch mit der Entfernung sieht es im Gelände natürlich schon etwas schwieriger aus. Wie soll man eine Distanz also abschätzen können? Die Lösung ist müßig, aber einfach: durch das Zählen der eigenen Schritte bzw. um genau zu sein die Anzahl der Doppelschritte („passus“). Selbstverständlich machen wir unterschiedlich große Schritte: abhängig von unserer eigenen Körpergröße, aber auch z.B. durch die Beschaffenheit des Geländes oder der Schwere unseres Gepäckes. Es entsteht folglich eine Art Doppelschritt-Matrix, welche die verschiedenen Faktoren berücksichtigt… und dann geht es nur noch um das stumpfe Zählen der Schritte.
Hier folgt in Kürze ein Link zu einem Beitrag, wie man sich einen Schrittzähler mit Kordelstoppern selbst baut, doch ein simpler und guter Tipp kam von Jens 🙏 aus der Ungedient.de-Community, den ich hier gerne vorab teilen möchte ist: Alle 100 Doppelschritte ein Steinchen oder Stöckchen von einer Hosentasche in die andere stecken. Mehr zu diesem Thema in den nächsten Tagen bzw. im Doppelschrittlängen-Rechner.