Das Wiedererleben einer Kriegshandlung, die Betroffene tagsüber in Form von Flashbacks, Panikattacken oder Tagträumen heimsucht und sich nachts in Form von Angsträumen aufdrängt, ist die verzögerte psychische Reaktion auf extrem belastende Ereignisse und wird als Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet.
Gastbeitrag von Daniela K. Dani macht 2024 die Ausbildung in Baden-Württemberg. |
Laut einer Statistik der Bundeswehr wurden allein im Jahr 2022 einsatzbedingte PTBS-Neuerkrankungen bei 197 Soldatinnen und Soldaten diagnostiziert. Die betroffenen Kameradinnen und Kameraden waren Situationen von katastrophalem Ausmaß und lebensbedrohlichem Charakter ausgesetzt, was zu ihrem Trauma führte.
Stellvertretend für die vielen betroffenen Kameradinnen und Kameraden, soll hier die Einsatzschädigung von Oberstleutnant Immanuel v. L. stehen, den einer seiner Kameraden wie folgt beschreibt:
„Insgesamt waren wir zwei zusammen 7x für Deutschland im Einsatz – insgesamt fast 1.000 Tage „…für die Freiheit!“. Dabei hast Du in Bosnien als auch später in Afghanistan IMMER deine Pflicht erfüllt. Bist deinen Soldaten „…mit gutem Beispiel voran gegangen“! Egal ob Beobachtungsversteck, Patrouille, Ausbildung von afghanischen Polizisten oder führen einer MN Feldjägerkompanie – auf Dich konnten sich deine Soldaten immer blind verlassen.
Als es 2008 zu dem alles verändernden Zwischenfall am Checkpoint kam hast Du Dich sofort vor deine Männer gestellt und die Verantwortung für etwas übernommen wofür Dich keinerlei Schuld traff – aus Prinzip. Als Jahre später dann „der Krieg in deinem Kopf“ ausbrach und immer lauter wurde – hast Du immer weiter versucht zu „funktionieren“. Bis es nicht mehr ging…“ (Quelle)
Dieser Zwischenfall wiederholt sich für Immanuel in seinem Kopf immer und immer wieder. Er selbst beschreibt es folgendermaßen:
„Dieses weiße Fahrzeug, ein Kombi, kommt direkt auf mich zu. Jetzt geht es los: Ich muss sofort handeln! Ich brülle Befehle, bringe meine Waffe in den Anschlag. Wo bleibt die afghanische Polizei? Sind in diesem Auto die Terroristen, die wir suchen? Die, die am Tag zuvor einen unserer Kameraden getötet haben!
Die Situation gerät außer Kontrolle. Bei den Geschehnissen, die nun folgen sterben auf entsetzliche und tragische Weise völlig unschuldige Zivilisten. Dies geschah als bittere Realität in Kunduz, Afghanistan.
Und jetzt gerade schon wieder. In meinem Kopf, in der Fußgängerzone, mitten in Deutschland, mitten unter Ihnen und Euch. Als ich wieder zu mir komme, schauen mich Passanten verständnislos an. Warum brüllt dieser Mann hier so rum? Warum fuchtelt er so mit den Armen und tut so, als hätte er eine Waffe in der Hand? … Ich hatte wieder einen Flashback. […] Jetzt bin ich panisch, schweißnass, ich kratze meine Unterarme blutig und beiße mir tief in die Finger, mein Kreislauf spielt nicht mehr mit, ich verliere die Orientierung und brauche Hilfe.“ (Quelle)
Es sind Menschen wie Oberstleutnant Immanuel v. L., die ihren Eid von ganzem Herzen und mit ganzer Seele erfüllen für uns alle. Es sind die vielen Kameradinnen und Kameraden wie er, die der Bundesrepublik Deutschland treu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer verteidigt haben und verteidigen.
Damit Immanuel wieder zurück ins Leben und für seine Frau und seine Kinder da sein kann, braucht er Hilfe in Form eines PTBS- Soldatenhundes namens Charlie. Da die Ausbildung von Charlie sehr kostspielig ist, sind wir alle gefragt jemanden zu unterstützen, der mit den Folgen seines Einsatzes schwer zu kämpfen hat. Unter dem folgenden Link, sind nochmals alle Informationen zum Spendenaufruf zusammengefasst. Hier sind noch weitere Informationen und Details zum Rehahunde Deutschland e.V. zu finden.
Betroffene und deren Angehörige können unter den folgenden Links Hilfe finden: