Eignung
Das Auswahlverfahren für den ROAReserveoffizieranwärter More ist eine Bestenauslese. D.h. es gilt eine möglichst hohe Punktzahl im Sport, Computertest, psychologischen Gespräch und im Gruppensituationsverfahren zu erreichen. Wie ein ROA-Assessment abläuft kann man hier nachlesen. Eine Offizierseignung alleine genügt nicht! Denn nur die besten der geeigneten Kandidaten erhalten einen Dienstposten. Diese Dienstposten sind für einen bestimmten Bereich vorgesehen z.B. als Nautiker hat man gute Chancen.
Aufgaben
Man muss sich überlegen, ob man den Aufgaben eines Reserveoffizier gerecht wird und gerecht werden möchte. Gerade ohne Vorerfahrung, also als Seiteneinsteiger, verfügt man über keinerlei militärische Grundlagen. Im schlimmsten Fall tritt man vor eine Kompanie, welche einen nicht ernst nehmen wird. Überlege dir außerdem welche Dinge du selbst machen möchtest und ob nicht ein Einstieg in die Laufbahn der Mannschaften sinnvoller wäre um die Bundeswehr erst einmal kennen zu lernen. Auch nach der Ausbildung, und mit etwas Erfahrung, kannst du einen Laufbahnwechsel anstreben – zum Offizier oder zum Feldwebel.
Irrtum
Viele, mich selbst eingeschlossen, möchten ihre zivile Expertise – die man eben so im Laufe seines Lebens gewonnen hat – in die Bundeswehr einbringen. Das ist klasse und es gibt hierfür auch tolle Möglichkeiten, sofern man dafür Zeit hat. Beispielsweise kann man sich zu einer Reservedienstleistung bewerben und heranziehen lassen – für bis zu 10 Monate im Jahr. Wer nur hier und da ein paar Tage im Jahr zur Verfügung hat wird auch als ROAReserveoffizieranwärter More nicht glücklich werden, denn nach der Eignungsfeststellung erwartet einen die mehrjährige Ausbildung. Erst danach geht es überhaupt erst richtig los und dann ist zu hoffen, dass noch ein Dienstposten frei ist. Die Ausbildung für Ungediente hingegen ermöglicht einem den wohl niedrigstufigsten Einstieg in die Bundeswehr und man hat die Möglichkeit alles kennen zu lernen. Die Bundeswehr unterscheidet sich in sehr vielen Dingen von einem zivilen Unternehmen – damit muss man auch erst einmal klar kommen. Auch dürft ihr euch die Ausbildung Ungediente nicht vorstellen, wie eine AGAAllgemeine Grundausbildung (früher: AGA) More zu Wehrpflichtzeiten… neben euch stehen gestandene Männer und Frauen, denen muss man nicht mehr erklären, wie man die Schuhe bindet. Die Ausbildung findet auf einem „Erwachsenenbildungsniveau“ statt.
Empfehlung
Wenn du nicht gerade Experte einer sehr exklusiven Branche bist – dann lass es (!) und schau dir die Bundeswehr von unten an! Schlussendlich sind alle Soldaten, Soldaten – ganz gleich welchen Dienstgrad sie haben.
Servus, Daniel
Ich studiere derzeit Zahnmedizin und habe Interesse am Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes. Ich bin 24 jahre jung und ich bin noch Student.
Wie stehen die Chancen, als Reserveoffizier im Sanitätsdienst zu arbeiten? Hat man dort gute Möglichkeiten, oder sind die Plätze eher so knapp, dass die Chancen eher schlechter stehen?
Moin Elias, ich kann keine Einschätzung abgeben, wie hoch der Bedarf an Zahnmedizinern ist, entschuldige. 😬 Bitte wende dich an einen Reservisten-/ Karriereberater in einem Karrierecenter in deiner Nähe.
Versuchen schadet jedenfalls nicht – insbesondere da es momentan auch keine wirkliche Alternative gibt.
Bezieht sich dein Artikel und deine Meinung auf die Ausbildung zum ROA i.W. oder a.d.W?
Vielen Dank für deine Frage – ich habe dies entsprechend auf der Seite ergänzt. Gemeint ist a.d.W.
Interessant. Hatte gestern beim S-Vai Sommerfest ein Gespräch mit Deinen Kollegen der meinte, ich solle es in jedem Fall versuchen (klar, das ist sein Job). Ich bin (auch) Personaltrainer und im BDS (IPSC), also ich denke den Fitnesstest schaffe ich und treffen tu ich aus was – trotz dass ich bereits 51 bin *lol* )). Bin damals für die Gebirgsjäger in Bayern gemustert worden und durch eine (in meinem Leben wichtigen) vaterähnliche „Influenzer“-Figur maximal schlecht beraten worden und als Folge mit Abgabe einer pazifistischem Pamphlet falsch abgebogen. Mega Fehler! Korrigieren lässt sich das zwar nicht, aber zumindest retten was zu retten ist. Gut möglich, dass das bei einigen hier so verlaufen ist.
Spannend wäre hier nur gewesen die Fachbereiche bzw. mehr Details für „Experten“ zu erfahren. „Wenn Du Nautiker bist …“ ist mir (bzw. sicher uns) dann doch etwas zu wenig. Also was – aufgrund von Kapazitäten und Wartezeiten – ist nun der Weg?
Wenn vor Vollendung 50 Lebensjahr heisst es bis zum 49. Geburtstag, denn mit 50 hat man es bereits vollendet
Das ist so grundsätzlich richtig, Bettina.
Quelle: Bundeswehr.de (Stand: 21.03.2025)
Ich wollte (wegen diesen Beitrags und guter Gründe) gerne den Weg über die Mannschaft gehen. Im Karrierecenter hieß es, sie seien für die nächsten zwei Jahre voll – ich solle es als ROA versuchen, sobald diese ausgeschrieben sind. Eine besonders wertvolle/seltene zivile Qualifikation bringe ich allerdings nicht mit. Es scheint wohl sonst keinen Weg in die Reserve zu geben?
Moin Sebastian, wie mittlerweile in unserer WhatsApp „Selbsthilfegruppe“ beantwortet: einfach trotzdem bewerben! Da derzeit unklar ist, wie die Ausbildung in Baden-Württemberg umgesetzt werden wird, würde ich mich zunächst an die Anlaufstelle für interessierte Reservistinnen und Reservisten der übergeordneten Führung wenden. Im Falle Baden-Württembergs wäre dies das Heimatschutzregiment 1, welches zwar in Bayern sitzt, jedoch für beide Bundesländer zuständig ist. Die E-Mail-Adresse hast du ja mittlerweile bereits, sodass ich sie hier nicht veröffentlichen werde 😉
Hallo, ja, habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Würde mich gerade in politisch unruhigen Zeiten bei der BW einbringen wollen. Bei mir war das Alter das Ausschlußkriterium, trotz T2 Musterung im März 2024.
Was meinst du damit konkret? Gibt es eine Altersgrenze und wo liegt diese ggf.?
ja, Höchstalter bei Einstellung: 50. Lebensjahr noch nicht vollendet (also bis zum 51. Geburtstag)
Obwohl die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) im Mai 2021 die generellen Höchstaltersgrenzen für militärische Laufbahnen aufgehoben hat, können für bestimmte Ausschreibungen dennoch spezifische Altersgrenzen gelten – doch für 2025 ist der Zug ohnehin bereits abgefahren. Im FAQ der Bundeswehr wird als Höchstgrenze 52 für den ROA a.d.W. genannt. (Abgerufen am 20.01.2025)